Meinem Leben Mehr-Wert geben
Meditation und Gestaltarbeit
7. bis 9. März 2025
Anliegen dieses Gestaltwochenendes war, uns selber mehr wertzuschätzen, indem wir uns besser wahrnehmen. Es ging darum, zur Ruhe zu kommen, um nach innen spüren zu können und möglicherweise eine Resonanz – einen Widerhall – zu erleben und zu erkennen, was uns stärken kann.
Aufgeblasene Luftballons halfen uns, Resonanz bereits auf der physikalischen Ebene zu spüren. Wir haben sie erst einzeln und dann mit gegenüberstehendem Partner durch Ansummen in verschiedenen Lautstärken und Tonhöhen in Vibration gebracht. Wir nahmen dabei wahr, wo und wie stark wir Resonanz spürten. Beeindruckend war die Fülle, wenn wir alle zufällig im gleichen Ton schwangen. Von dort aus war die Übertragung leicht, dass wir sowohl Resonanz geben als auch bekommen und auch mit Phänomenen außerhalb der bewussten Wahrnehmung in Resonanz stehen.
Meditation im Sitzen nahm einen recht großen Raum ein. In jeder Einheit wurde zweimal in der Stille gesessen, unterbrochen von fünf Minuten Gehmeditation. Unsere Erfahrungen mit dieser Methode waren so unterschiedlich wie wir selber. Es gab Geübte, für die Meditation sowieso „passte“, Menschen, die einen Zugang zu dieser Form der Meditation fanden und auch Personen, die keine Resonanz spüren konnten.
Resonanz in und mit der Natur wurde an einem frühen Morgen im Garten erlebbar und für manch einen ergaben sich tiefe Empfindungen.
Neu kennengelernt haben wir die sog. „Schmetterlingsmassage“, eine Methode aus der Bioenergetik nach Eva Reich. Wir haben unseren Körper gegenseitig ganz zart ausgestrichen und gerüttelt bzw. an einzelnen Stellen gedrückt. Auch hier waren die Erfahrungen sehr unterschiedlich. Manche hätten sich kräftigere Stimulanz gewünscht, andere waren überrascht, wie sehr sie sich gerade für diese sanften Berührungen öffnen konnten.
Am letzten Vormittag gab es, sozusagen als Quintessenz des Wochenendes, einen kleinen Text von Meister Eckhart – eine Anleitung zur Selbst-Findung. Diese war in Wortschnipsel auseinandergeschnitten und unsere Aufgabe war es, den Text zusammenzusetzen. Tatsächlich gab es am Ende nur eine ‚richtige‘ Lösung, aber jeder und jede hat einen berührenden Text gefunden, mit dem Meister Eckhart wohl auch zufrieden gewesen wäre. Teilweise haben wir dabei augenzwinkernd ein bisschen geschummelt, mit ein paar Wörtern weniger oder mehr als vorgegeben. Aber in der Gestaltarbeit darf ja alles sein …
Durch das Wochenende zog sich das „Heilsame Singen“ mit Liedern von Karl Adamek, die mantramäßig wiederholt wurden; auch eine Form der Meditation. Mit ihren schönen, zum Thema passenden Texten und den ansprechenden und einfachen Melodien konnten wir sie schnell mitsingen, zumal uns einige von ihnen bereits aus dem tollen Stimmseminar vom Herbst 2023 bekannt waren.
Nicht fehlen durften natürlich auch Tänze, die Meditation in Bewegung sind. Der „Quellentanz“ hat uns so gut gefallen, dass wir ihn zum Abschluss wiederholt haben.
Zu dem gelungenen Wochenende hat auch der Veranstaltungsort beigetragen. Zum ersten Mal waren wir in der Galappmühle in Kaiserslautern zu Gast. Es war eine recht einfache Unterkunft, aber von der liebevoll-urigen Einrichtung, dem Seminarraum mit viel Atmosphäre, den freundlichen Mitarbeitenden und nicht zuletzt dem leckeren Essen waren wir alle sehr angetan.
Am Ende brachen wir alle sehr zufrieden und beschwingt auf. Gewiss werden wir einige dieser Erfahrungen auch im Alltag aufgreifen.
Gisela und Rüdiger
Mit der Bibel unterwegs zur Fülle des Lebens
An dem Gestaltwochenende vom 8. bis 10. März 2024 im Kloster Neustadt begleitete uns die Geschichte von Jakob aus dem Alten Testament.
Und weil es in der Bibel ganz zeitlos um die Ur-Sehnsüchte und die großen Gefühle der Menschen geht, in der Vergangenheit ebenso wie in der Gegenwart, bot die Gestalt des Jakob eine wunderbare Projektionsfläche für unsere eigenen Gefühle, Befindlichkeiten und Sehnsüchte. Eingebettet in die Gesamtgeschichte konnten wir uns in zwei Episoden auf die Spur kommen und innere Gestalten erkennen.
Thema der ersten Episode war die erste Hochzeit des Jakob mit seiner Täuschung über seine Ehefrau. Mit Hilfe der Methode des Bibliologs konnten wir in die Gefühlswelt der unterschiedlichen Beteiligten eintauchen und diese sprachlich wiedergeben.
Der zweiten Episode von Jakobs Ringen mit Gott am Fluss Jabbok näherten wir uns mit dem Bibliodrama. Jede(r) von uns suchte sich eine zu der Geschichte passende Rolle aus; das konnten Personen, aber auch andere Aspekte sein, zum Beispiel der Fluss, Gefühle oder der Segen. Diese Rollen wurden dann im gestalterischen Spiel durchlebt.
Die inneren Gestalten, die sich bei uns zeigten, fanden ihren Ausdruck in selbst geschriebenen Psalmen, die wir uns am Sonntagmorgen gegenseitig vorstellen konnten.
Gestaltarbeit wäre natürlich nicht denkbar ohne passende Tänze, berührende Lieder, Körperarbeit und Meditationen, die unsere inneren Prozesse vertieften.
Es war für uns alle ein intensives und bereicherndes Wochenende.
Einen herzlichen Dank an die Leiterinnen Maria und Anne-Marie!
Gisela und Rüdiger
Seminar des IGPS: Die Stimme als Weg zu mir selbst
mit Julia Schönleiter, Transformative Gesangs- und Stimmcoachin, Hildesheim
vom 10. bis 12. November 2023 im Kloster Neustadt
„Schläft ein Lied in allen Dingen“
Diese bekannten Verse von J.v. Eichendorff tauchten in einem Lied des Seminars auf und beinhalten eigentlich bereits die Essenz der Veranstaltung.
Wer sich unter dem Titel Sprech- und Singübungen zur Verbesserung der Technik zwecks größerem Wohlklangs vorgestellt hatte, wurde überrascht. Denn es ging um weit mehr: Die Stimme als Medium zur Befreiung und Weitung des ganzen Menschen.
Zwar gab es durchaus Informationen über die Funktion des Sing- und Sprechapparates sowie konkrete Atem- und Stützübungen fürs Singen.
Sie dienten aber in erster Linie zum Entdecken und Ausprobieren unserer stimmlichen Möglichkeiten.
Eingebettet waren diese Stimmübungen in Lieder von Karl Adamek und Anderen, die mantrisch wiederholt wurden. Mit ihren wunderbaren Texten und schönen, einfach zu erlernenden Melodien konnten wir sie schnell mitsingen. Noten waren gar nicht nötig.
Diese Lieder haben uns so „gepackt“, dass es uns oft nicht auf den Stühlen hielt. Wir haben sie stehend, gehend, tanzend und sogar liegend gesungen. ‚Richtig‘ oder ‚falsch‘ gab es nicht. Alles war erlaubt und erwünscht. Julia unterstützte unseren Gesang mit ihrer Stimme und ihrem variationsreichen Spiel am Klavier.
„Bin zu allem bereit,
was die Seele befreit“
(Adamek)
Einige staunten und freuten sich, welche Tonhöhen sie auf einmal erreichten. Es gab welche, die zum ersten Mal entdeckten, dass sie überhaupt eine Singstimme hatten. Menschen tanzten befreit durch den Raum. Andere waren tief berührt und nachdenklich. Manch einer stieß auf Blockaden und fest sitzende Muster. Und auch geübtere Sänger*innen fanden wertvolle Anregungen. Jede und jeder nahm etwas für sich mit,
das in den Alltag hineinwirken und ihn bereichern kann. So haben wir das „Lied in allen Dingen“ wirklich gespürt.
Ein großer Dank geht an Julia, die uns mit ihrer temperamentvollen und präsenten Art immer wieder ermutigte, eigene Grenzen zu überschreiten und sich auszuprobieren.
Gisela und Rüdiger
Gestaltpädagogik– Unbewusstes bewusstmachen und noch viel mehr
2,5 Jahre liegen hinter uns. „Ich gehe meinen Weg“, so die Ausschreibung auf dem Flyer. Gemeinsam mit 10 weiteren Interessierten und einer fähigen Leitung (Maria Walter) besuchten wir den Schnupperkurs. Wir beschäftigten uns mit dem Thema „Märchen“. Schon diese Tage überzeugten! Das ist keine Zeitverschwendung.
Diese Vorahnung hat sich bewahrheitet. Viele gute Tage und Stunden folgten. Schön und herausfordernd – wie haben gelacht und geweint, geredet und geschwiegen, nachgedacht, uns herausfordern lassen, Konflikte gelöst. Es war nicht immer einfach, aber immer gewinnbringend. Die Themen im Grundkurs „Mein Lebensweg“, „Elternbotschaften“, “Beziehungen“, „Ich in der Gruppe“, „Konstruktive Konfliktlösungsstrategien“, “Bibliodrama“, „Mein Körper“, “Polaritäten“ und „Träume“ führten uns in die Tiefe.
Manche Einsichten oder neue Erkenntnisse kamen erst im Alltag, manches durchblickte man erst Wochen später. Fakt ist, die Themen haben uns verändert, uns bereichert.
Durch Corona wurde der Aufbaukurs hauptsächlich online angeboten. Klar ist das kein Ersatz zur Präsenszeit, aber wir haben das Beste daraus gemacht. So stellten einige Teilnehmer ihre Gestaltarbeit über Zoom dar. Glücklicherweise konnten wir unser Abschlusswochenende in Präsenz erleben und dort waren wir uns alle einig – diese Zeit hat uns zu uns selbst geführt und uns miteinander verbunden. Durch die guten Themen und die Offenheit jedes Einzelnen haben wir alle dazugewonnen.
Wie gut, dass wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht haben,
wie gut, dass wir uns durch die Peergruppe weiterhin sehen und hören werden.
Für mich persönlich kann ich noch hinzufügen, dass mich die Zeit sensibler für meine Mitmenschen gemacht hat. Jeder hat seine Geschichte und Gründe für sein Verhalten. Es hilft in der Regel nicht, den anderen zu verurteilen. Besser ist es, das wissen wir alle, dem anderen mit Wohlwollen zu begegnen. Das ist zwar immer wieder herausfordernd, aber Frieden stiftend. Schon diese Erkenntnisdurch bewusste Auseinandersetzung hat mein Leben bereichert.
Ein herzliches Dankeschön an dich, liebe Maria, für deine intensive Begleitung. Von dir konnten wir viel lernen!
Dagmar Fürwitt
Corona Gedanken von Silvia Bickelmann
„Corona“ bestimmt und entschleunigt zur Zeit unser Leben, kratzt gar an unserem Image als „Krone (lat. Corona)der Schöpfung“.
Dieses winzige kleine Wesen erleben Menschen als Feind, den wir mit allen Mitteln bekämpfen . Die bisher erfundenen gewohnten Waffen versagen. Wir müssen uns zurücknehmen, viele vertraute Gewohnheiten einschränken. Wir tun das - mehr oder weniger freiwillig - um unser Leben zu schützen, das Leben, das auf jeden Fall endlich ist.
Solange es Menschen gibt, hat das Geheimnis und die Unvermeidbarkeit des Todes sie beschäftigt. Unser Dasein verdanken wir nicht uns selbst, weder den Beginn noch die Vergänglichkeit. Und gut leben in der uns geschenkten Zeit, ohne große Angst, können wir nur, wenn wir das vertrauensvoll akzeptieren.
Vor vielen Jahren habe ich eine Sonnenfinsternis erlebt. Die plötzliche Dunkelheit mitten am Tag und der Lichtschein rund um die jetzt schwarze Sonne, die „Corona“, haben sich mir tief eingeprägt.
In alten Zeiten befürchteten Menschen bei diesem Anblick den Weltuntergang. Für uns heute ist es ein seltenes Spektakel, genau zu berechnen und doch sehr bewegend, wenn es erlebt wird.
Im Nachsinnen über diese „Corona-Fragen“ entstand das folgende Bild und ein Haiku:
CORONA ZEIGT SICH
MOND STELLT UNS IN DEN SCHATTEN
VORÜBERGEHEND
Am Ende des Seminars zum Thema "Angst" mit Gabi Zaußinger
entstand mit viel Spaß und einem Augenzwinkern unser:
Rezept für die Begleitung und den Umgang mit Angst
Man nehme:
Unbedingt auf wertfreies Rühren achten.
Die Form mit handwarmer Kontaktbutter bestreichen.
Gut gehen lassen und Ruhezeit beachten.
Volles Vertrauen in die Energieversorgung.
Backzeit je nach Ofen zwischen 2 Stunden und mehreren Jahren.
Regelmäßig Garprobe durchführen (durch sanftes Anpieksen).
Copyright:
Silvia Bickelmann, Gisela Schlarp, Andre Vogt, Maria Walter, Petra Würth
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