Die häufig gestellte Frage
„Was ist eigentlich Gestaltpädagogik?“
kann rein verstandesmäßig nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Ihr Konzept erschließt sich weniger theoretisch aus Büchern, sondern wird vor allem in der Erprobung und Reflexion ihrer Methoden „erfahren“.
Gestaltpädagogik ist etwa Mitte der 70er Jahre aus der Gestalttherapie
hervorgegangen.
Sie orientiert sich an deren Ansätzen und Methoden, sowie an verwandten Strömungen der humanistischen Psychologie. Ihre Grundlage des christlichen Menschenbilds und die Offenheit gegenüber anderen
Weisheitslehren zeichnen sie aus.
Vertiefende Informationen zur Geschichte „hier“: Geschichte der Gestaltpädagogik
Zentrale Vorstellung ist die „Tendenz zur guten Gestalt“, die im Menschen angelegt
ist und geweckt werden kann, so dass bestehende Grenzen erweitert werden können und persönliches Wachstum möglich ist.
Die Gestalt mit ihrem ganzheitlichen Ansatz betrachtet den Menschen als Wesen mit körperlichen, geistigen und seelischen Bedürfnissen. Im geschützten Rahmen der Gestaltpädagogik-Kurse kann
experimentiert werden mit Verhaltensweisen, körperlichen Bewegungen und Haltungen, Gedanken, Gefühlen und Einstellungen und zwar sowohl mit den altbekannten, als auch mit den möglichen neuen.
Vielfältige Methoden wie kreatives Gestalten (Stimme, Musik, Tanz, Bilder, plastisches Arbeiten), Bibliodrama, Körperarbeit, Feedback-Runden etc. werden eingesetzt.
Die Kursleiter*innen verstehen sich als professionelle Begleiter*innen im Veränderungsprozess mit all seinen Seiten.
Persönliches Wachstum ist ein Prozess, der Zeit braucht. Er kann sich entwickeln in
einer Atmosphäre von Wertschätzung, Empathie, Echtheit und durch das Potential der Gruppe.
Gestalt trägt auf der gesellschaftlichen Ebene dazu bei, die Verantwortung für die Erhaltung der Schöpfung annehmen zu können.
Im persönlichen Leben hilft sie, den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit selbstwirksam zu begegnen.
Weitere Gedanken zur Gestaltpädagogik von Cordula und Herbert Hofmeister siehe „hier“: Einführung in die Gestaltpädagogik
Literatur:
Staemmler, Frank-M. (2009): Was ist eigentlich Gestalttherapie?, EHP